Bewegende Briefe von Spendern und Empfängern

26. August 2015 von Cornelia Kellermann

Beitragsbild Bewegende Post Knochenmarkspende

Das Schönste an der Arbeit in der Stiftung Aktion Knochenmarkspende Bayern sind die Briefe, Fotos und Zeichnungen, die die AKB täglich erreichen.

Viele Briefe zwischen Spender und Empfänger sind an die Ambulanz der AKB adressiert, die durch die Koordination, den Empfang, die persönliche Aufklärung und die individuelle Voruntersuchungen den engsten Kontakt mit den Spenderinnen und Spendern pflegt.

Nach der Spende bedanken sich viele Spenderinnen und Spender für die Fürsorge und die Warmherzigkeit der Aufnahme und Behandlung. Diese werden von den Mitarbeitern „Liebesbriefe“ genannt und sie freuen sich sehr, dass sie für viele anscheinend vieles richtig machen. Noch bewegender sind aber die Briefe, die zwischen Empfänger und Spender anonym ausgetauscht werden dürfen. Medizinisch gesehen, muss die Zelloberflächenstruktur der beiden passen doch es entsteht immer wieder der Eindruck, dass auch sonst noch die „Chemie stimmt“. In anonymer Form gibt es hier einen kleinen Eindruck von den Briefen, die die AKB erreichen.

So der Brief eines Spenders:

Ein schönes Gefühl, das Richtige getan zu haben:
Einer von vielen Gedanken, die mir beim Lesen Ihres Briefes durch den Kopf gegangen sind. Ich habe mich sehr über den schönen Brief gefreut. Noch mehr freut es mich selbstverständlich, dass es Ihnen durch die Transplantation schon wieder wesentlich besser geht. Ihre Gefühle und Emotionen der letzten Wochen kann vermutlich niemand nachempfinden.

Auch für mich war die Zeit sehr spannend. Neben der Unsicherheit, was auf mich zukommt, fühle ich mich Ihnen, damals ja noch völlig unbekannt, auf eine Art und Weise verbunden, wie ich es nur schwer beschreiben kann. Ich wusste, ich bin jetzt im Prinzip auch für einen unbekannten Menschen verantwortlich. Einerseits ein schöner Gedanke, auf der anderen Seite machte ich mir in den Tagen vor der Spende schon Gedanken, was wäre, wenn mir etwas zustoßen würde. Zum Glück alles nur Gedankenspiele, die Zeit vorher und die Spende selbst verliefen sehr gut. […] Unabhängig davon stand meine Spendenbereitschaft nie in Frage, ich würde es jederzeit wieder tun.

Seit der Spende habe ich oft an Sie gedacht. Die Frage, ob die Transplantation wohl erfolgreich sein würde, kann und darf einem aber leider niemand beantworten. Umso mehr habe ich mich über Ihren Brief so kurz nach der Spende gefreut. Er ist für mich der schönste Beweis, dass sich alles gelohnt hat und dass dieser, für mich kleine Eingriff, Ihnen ein neues Leben ermöglicht.

Jetzt hoffen wir beide, dass es „meinen“ (oder jetzt ja eher „unseren“) Stammzellen bei Ihnen weiterhin gefällt. Für Ihr neues Leben wünsche ich Ihnen alle erdenklich Gute und ganz viel Kraft für die nächsten Wochen und Monate.

Die besten Wünsche

Ihr Spender

 

Und ein Brief eines Empfängers:
„Dank Deiner (ich hoffe ich darf Du sagen bzw. schreiben, aber ein „Sie“ käme mir unter den Umständen etwas unpersönlich vor) selbstlosen Bereitschaft zu helfen, wurdest Du als mein „genetischer Zwilling“ mit 10 von 10 übereinstimmenden Gewebemerkmalen gefunden, was für ein Glück! Deine Stammzellspende habe ich am Dienstag, den 3. April um ca. 15.00 Uhr erhalten. Dies ist nun mein zweiter Geburtstag und auch ein „Gedenktag“ an Dich, aber auch daran, wie schnell das Leben zu Ende sein kann. Es hat alles reibungslos geklappt. Nach 15 Tagen konnte ich aus der Klinik entlassen werden und bin nun seit ca. 4 Wochen daheim. Deine Stammzellen sind inzwischen zu 100% angewachsen (also meine alten zu 100% weg) und meine Leukämie ist, aus heutiger Sicht, bekämpft.“

 

Den Worten ist nichts hinzuzufügen. Werden auch Sie Stammzellenspender und Lebensretter. Lassen Sie sich typisieren unter www.bayern-gegen-leukaemie.de